Der Vorstand des SPD-Unterbezirks Northeim-Einbeck hat sich angesichts der für den 4. Dezember von Vertretern der extremen Rechten angemeldeten Kundgebung in Moringen solidarisch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der dortigen KZ-Gedenkstätte erklärt und die nachfolgende Resolution beschlossen.

RESOLUTION:

Wir stehen zu unserer Verantwortung – Wir stehen an der Seite der Opfer nationalsozialistischer Gewalttaten

Die SPD im Landkreis Northeim stellt sich solidarisch hinter die Arbeit der KZ-Gedenkstätte Moringen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gleichzeitig verurteilt die SPD im Landkreis Northeim jeden Versuch, die wichtige Arbeit der Gedenkstätte oder das Leid der Opfer nationalsozialistischen Gewalttaten zu relativieren. Die SPD im Landkreis Northeim steht zu ihrer Verantwortung für die mahnende Erinnerung an das Vergangene und dem aufklärenden Verhindern von erneutem Unrecht.

Die Relativierung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und die damit verbundene Herabwürdigung der Opfer des nationalsozialistischen Terrors ist für uns in keinster Weise hinnehmbar. Es ist schlichtweg unfassbar, wenn es fast 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Ende des Nationalsozialismus immer noch Menschen in Deutschland gibt, die versuchen, die nationalsozialistischen Gräueltaten zu verharmlosen und das unvorstellbare Leid der Opfer zu verunglimpfen.

Deshalb sind die in der KZ-Gedenkstätte in Moringen geschehenen Vorgänge für uns unfassbar und machen uns gleichzeitig betroffen. Dass es heutzutage Menschen in Deutschland gibt, die ihre Augen vor den schrecklichen Taten des nationalsozialistischen Unrechtsregimes verschließen, diese relativieren, oder schlimmstenfalls sogar gutheißen, ist für uns unerträglich. Die in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland verübten Gräueltaten sind Tatsachen: Und deshalb können sie nicht verleugnet werden – dürfen sie nicht verleugnet werden. Wir stellen uns offen allen Menschen entgegen, die das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte relativieren oder leugnen.

Geschehenes Unrecht lässt sich nicht wiedergutmachen. Die unfassbare Grausamkeit und die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus dürfen in Deutschland auf keinen fruchtbaren Boden treffen. Dennoch zeigt sich in der letzten Zeit, dass sich bislang aus gutem Grund unsagbare – und eigentlich auch undenkbare – Meinungen und Vorstellungen entgegen jedes demokratischen Anstands breitmachen. Aus diesem Grund ist die aufklärende Arbeit von Gedenkstätten, das Engagement von Menschen für eine Erinnerungskultur ohne Augenverschließen, unverzichtbar für eine freie, solidarische und demokratische Zukunft. Denn die Erinnerung an nationalsozialistische Verbrechen ist keine Schande, sondern Mahnung für uns, was der Mensch dem Menschen antun kann.

Nie wieder. Nie wieder dürfen Menschen in Deutschland auf Grund ihrer Religion, ihrer Nationalität, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer demokratischen Einstellung beleidigt, bedroht, gefoltert oder getötet werden. Niemand soll in Deutschland in Angst leben müssen.

Aus all diesen Gründen steht die SPD im Landkreis solidarisch zur wichtigen Arbeit der KZ-Gedenkstätte Moringen und zu ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.