Pilotstrecke für Erdverkabelung gefordert

Der SPD-Unterbezirksvorstand Northeim-Einbeck hat sich in der vergangenen Sitzung, durch Wolfgang Schulze und Ralf Messerschmidt vom Verein BÜRGER PRO ERDKABEL Harzvorland e.V., über den derzeitigen Planungsstand der 380 KV-Leitung Wahle-Mecklar informieren lassen und eindeutig ihre Forderungen präzisiert. Weiterhin wurde dem Verein die volle Unterstützung zugesichert.

Die SPD steht zu dem von ihr in der Bundesregierung eingeleiteten Prozess des Ausbaus regenerativer Energien und zu einem vollständigen Ausstieg aus der Atomenergie sowie den Verzicht auf weitere Kohlekraftwerke. „Damit dies gelingt, stehen wir nach wie vor zu unserer Forderung für eine vollständige Erdverkabelung dieser 380 KV-Leitung in HGÜ-Technik durch unsere Region“, so der SPD-Unterbezirksvorsitzende Uwe Schwarz. „Die von der Landesregierung erwogene Trassenvariante lässt aber leider kein schlüssiges Gesamtkonzept erkennen. Vielmehr wäre doch zu prüfen, ob vorhandene Strukturen genutzt werden könnten, um eine neue Leitung durch große Teile unseres Landes zu verhindern. Schließlich gibt es doch vorhandene Leitungsstrukturen z.B. über Grohnde und Würgassen, die genutzt werden könnten. Leider hat die Landesregierung, insbesondere der CDU-Landwirtschaftsminister Lindemann, diese Option aber überhaupt nicht verfolgt oder geprüft und ist somit vieles schuldig geblieben. Wir als SPD sprechen uns vehement gegen diese Monstermasten von mehr als 70 Metern Höhe aus, die zu nachhaltigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, die Entwicklungsperspektiven unserer Region erheblich beeinträchtigen, die landwirtschaftliche Existenzen bedrohen, das Landschaftsbild nachhaltig zerstören und erheblich die Lebensqualität der Menschen im Landkreis Northeim beeinflussen“, machte Uwe Schwarz weiter deutlich.

Wolfgang Schulze zeigte in diesem Zusammenhang auf, dass die Firma TenneT, die in unserer Region für den Ausbau der Trasse verantwortlich ist, nur auf den Freileitungsbau setzt. „Die Firma TenneT hat weder das Know-How noch das erforderliche Kapital um eine Energiewende für Deutschland zu gestalten. Wir fordern eine Erdverkabelung in HGÜ-Technik auf der gesamten Strecke als Pilotprojekt. Zwischen Spanien und Frankreich und auch in Schweden wird bereits diese Variante der Erdverkabelung bei vergleichbarer Streckenlänge gebaut. In China ist HGÜ längst Standard bei der Stromübertragung. Es spricht auch bei uns viel für eine Erdverkabelung in zeitgemäßer Gleichstromtechnik, insbesondere wenn man die hohen Übertragungsverluste bei Wechselstrom und die Entstehung von gefährlichem, krebserzeugendem Elektrosmog verhindern möchte. Eine erlaubte Strahlung von 100 Mikrotesla unter Freileitungen in Deutschland ist skandalös, wenn wir uns vor Augen führen, dass in Holland nur 0,4 Mikrotesla, in der Schweiz 1 Mikrotesla und in Italien 10 Mikrotesla erlaubt sind. An dieser Stelle ist die Politik gefordert.“

Die SPD wird das Thema weiter auf allen Ebenen mit hoher Sensibilität und Wachsamkeit begleiten. Die Sozialdemokraten stehen weiter zu ihren Forderungen und sehen eindeutig die CDU/FDP Bundes- und Landesregierung in der Pflicht, endlich im Sinne der Bürgerinnen und Bürger die notwendigen Rahmenbedingungen vorzugeben. „Die Energiewende darf nicht dem freien Spiel des Marktes überlassen werden, in dem es nur darum geht, das Einzelnen so viel Profit wie möglich erzielen können und die Menschen in der Region dann jahrzehntelang unter den heute getroffenen Entscheidungen zu leiden haben. Das darf nicht passieren!“, so Vertreter des Vorstandes abschließend.