Wie aus der Presse zu erfahren war und inzwischen von Vertretern der Deutschen Bahn AG bestätigt wird, plant die Deutsche Bahn AG zum Zeitpunkt der nächsten Fahrplanumstellung, die IC-Züge zwischen Hannover und Göttingen von der bisherigen so genannten Leinetalstrecke auf die Neubaustrecke (ICE-Strecke) zu verlagern.

Die Deutsche Bahn-AG ist gegenwärtig nur bereit jeweils ein „Pendler-IC“ am Morgen von Göttingen Richtung Hannover und am Abend von Hannover Richtung Göttingen anstatt der bisherigen mindestens zweistündlichen Taktzeit als Kompromiss für die Haltepunkte Northeim und Kreiensen einzusetzen. Gleichzeitig ist die Landesnahverkehrsgesellschaft nach eigener Aussage nicht bereit wenigstens einen Teil der wegfallenden Züge durch Nahverkehrszüge zu kompensieren.

Das bedeutet neben der Schwächung der Haltepunkte Northeim und Kreiensen eine Abkoppelung der Ferienregionen Solling, Weserbergland und des Harzes vom Fernzugnetz der Deutschen Bahn AG.

Gleichzeitig bedeutet es auch, dass die beiden im Landkreis Northeim befindlichen IC - Haltepunkte Kreiensen und Northeim maximal noch jeweils ein Mal pro Richtung am Tag von der Deutschen Bahn AG bedient werden sollen.

Damit findet zum einen eine Reduzierung der Verkehrsanbindungen an die Oberzentren Hannover und Göttingen statt. Zum anderen erfolgen durch diese Maßnahme eine erneut deutliche Schwächung des ländlichen Raumes, vor allem der wirtschaftlichen Infrastruktur des Landkreises Northeim und der Region Südniedersachsen.

Während das Mittelzentrum Northeim als Wirtschaftsstandort naturgemäß wegen seiner wirtschaftlichen Stellung besonders betroffen ist, wird der Bahnknotenpunkt Kreiensen von der beabsichtigten Maßnahme in seiner Funktion als Knoten in Frage gestellt. Dabei ist gerade der Haltepunkt in Kreiensen für die Mittelzentren Einbeck, Holzminden sowie Bad Gandersheim und Seesen der direkte Anbindungsbahnhof zum Fernverkehr. Gleichzeitig werden die am Bahnknotenpunkt in Northeim vorhandenen Möglichkeiten für eine Verbindung nach Bodenfelde und Nordhausen ebenfalls drastisch beschnitten.

Mit diesen Maßnahmen wird eine ganze Region, die ohnehin schon durch eine entsprechende Strukturschwäche geprägt ist und vor großen Herausforderungen infolge des demografischen Wandels steht, vom Fernzugnetz abgekoppelt. Dadurch wird unserer Region eine Möglichkeit genommen, sich zumindest durch eine intakte Infrastruktur auch wieder aus eigenen Kräften positiv entwickeln zu können.

Aufgrund der eingeleiteten Maßnahme wird in der ganzen Region befürchtet, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis an den Bahnhöfen Kreiensen und Northeim auch der Bahnhofsbetrieb durch die Bahn AG eingestellt wird. Dies zeigen auch die Erfahrungen aus der Vergangenheit. Warum sollte die Deutsche Bahn AG letztlich unter Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit Bahnhöfe weiter betreiben, die sie selber nicht mehr anfährt.

All das veranlasst den SPD-Unterbezirksparteitag dazu, nachfolgende Forderungen zu stellen:

1. Die Bahnknotenpunkte Kreiensen und Northeim müssen als IC Hal-tepunkte in der derzeitigen Frequenz erhalten bleiben. Damit bleibt eine Anbindung der Bahnhöfe Northeim und Kreiensen an das Fernzugnetz der Deutschen Bahn AG bestehen.

2. Der Bund und das Land Niedersachsen müssen sich bei der Deutschen Bahn AG nachhaltig für den Erhalt der IC-Anbindungen im bisherigen Umfang einsetzen und die geplante Verlagerung der IC-Verbindung von Göttingen nach Hannover ausschließlich über die Neubaustrecke verhindern.

3. Der Betrieb der Bahnhöfe Northeim und Kreiensen durch die Bahn AG muss erhalten bleiben.

4. Die geplanten Änderungen des Fahrplanes zum Dezember 2008 müssen rückgängig gemacht werden.

Sollten all diese Forderungen nicht durch die Deutsche Bahn AG erfüllt werden, fordert der SPD-Unterbezirksparteitag das Land Niedersachsen auf, über die Landesnahverkehrsgesellschaft eine Kompensation der gestrichenen Verbindungen im Rahmen des SPNV sicherzustellen.

Diese Resolution ist gerichtet an den Bahnvorstand der Deutschen Bahn AG, den Bundesverkehrsminister Tiefensee, das Land Niedersachsen, den Herrn Ministerpräsident Wulff und den Herrn Minister Hirche sowie die örtlichen Bundestags- und Landtagsabgeordneten.